Dies ist ein fortlaufendes Projekt. Ich fotografiere die gleichen Orte zu unterschiedlichen Zeiten. Einmal mit Tageslicht und einmal ohne. Es geht mir nicht darum, vom exakt gleichen Punkt zu fotografieren, ich denke die Faszination unterschiedlicher Tageszeiten lässt sich auch erkennen, wenn der ungefähr gleiche Punkt erwischt wird. Die Idee zum Projekt entwickelte ich während einer Nachtphase in Portugal, als ich an einem gigantischen Baum vorbei wanderte, der von den tiefhängenden Straßenlaternen und dem Fernlicht eines Autos angestrahlt wie ein verwunschener Naturdiamand auf mich wirkte. Am nächsten Tag wanderte ich zurück zur Stelle, nichtsahnend wie der Baum am Tage erscheinen würde. Je mehr unterschiedliche Bilder ich im Kasten hatte, je mehr wurde mir klar, dass mit einem Nachtfoto im Rücken, Tagessituationen oft zu ungeahnten Momenten führen. Und dass ein Wesen, eine Sache durch unterschiedliche Betrachtung zu einer anderen Wirkung führen kann. Genau das ist mir wichtig im Leben. Möglichst ganzheitlich denken. Und genau deshalb ist dieses Fotoprojekt so wichtig für mich.